Themenfelder für Abschlussarbeiten (B. Sc., M. Sc.)

Bachelor- und Masterarbeiten werden schwerpunktmäßig in den folgenden Themenfeldern - entsprechend den Forschungsschwerpunkten am Institut für Wirtschaftspädagogik - vergeben. Bitte geben Sie in dem Bewerbungsformular drei Prioritäten für Ihre Wunschbereiche und -themen an.

Themenfelder

Im Kontext der Weiterentwicklung und Sicherstellung der Qualität von Schule werden zunehmend Standards für die Lehrerbildung eingefordert. In Anlehnung an verschiedene Expertenvorschläge haben die Bundesländer Lehrerbildungsstandards formuliert. Ziel soll es sein, die Lehrerbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens entsprechend dieser Standards auszurichten. Dabei sind diese Standards jedoch in sehr unterschiedlicher Weise operationalisiert. Von daher kommt der Frage eine besondere Bedeutung zu, in welchem Maße die jeweiligen Standards durch empirische Forschung abgesichert sind und sich zielangemessen didaktisch umsetzen lassen.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

1. Fachkenntnisse der Lehrenden
2. Fachdidaktische Kenntnisse der Lehrenden
3. Klassenmanagement
4. Professionelle Selbstregulierung
5. Kommunikation
6. Assessment und Evaluation

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Baumert, J., & Kunter, M. (2006). Stichwort: Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9(4), 469-520.
  • Cramer, C., König, J., Rothland, M., & Blömeke, S. (2020). Handbuch Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
  • Cooper, J. M. (Ed.) (2013). Classroom Teaching Skills. 10th Ed. Andover (Hampshire): Cengage Learning.
  • Helmke, A. (2022). Unterrichtsqualität und Professionalisierung. Stuttgart: Klett/Kallmeyer.
  • Holst, J. (2023).Towards coherence on sustainability in education: a systematic review of Whole Institution Approaches. Sustainability Science, 18, 1015–1030.
  • Rolff, H.G. (2023). Schulentwicklung kompakt: Modelle, Instrumente, Perspektiven. 4. überarb. und erweiterte Auflage. Weinheim, Basel: Beltz.

Angesichts der Internationalisierung und Globalisierung gewinnt interkulturelles Lernen auf allen Hierarchieebenen einer Unternehmung zunehmend an Bedeutung. Mit vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen versucht die Wirtschaft, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Wissenschaftliche Analysen und Praxisberichte zeigen übereinstimmend, dass es große Schwierigkeiten gibt, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zielführend und angemessen auf eine internationale Zusammenarbeit, Kommunikation und Kooperation vorzubereiten. Hierfür ist die Kenntnis über Elemente und Wirkungsweisen zentraler Interaktionen im interkulturellen Bereich notwendig.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

1. Die Rolle des „Gesichts“ bzw. der „Gesichtswahrung“ in interkulturellen Geschäftsbeziehungen
2. Kulturelle Differenzen in der Entscheidungsfindung
3. Bildung interkultureller Arbeitsteams
4. Interkulturelles Konfliktmanagement
5. Interkulturelles Assessment
6. Interkulturelle Didaktik
7. Curricula für interkulturelle Lerngruppen
8. Akkulturationsprozesse

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Ting-Toomey, S., & Dorjee, T. (2019). Communicating Across Cultures. 2nd. Ed. New York, London: Guilford.
  • Schumacher, S., Kempen, R., Hollands, L., & Engel, A. M. (2023). Interkulturelle Trainings – digital. Göttingen: Hogrefe.
  • Weber, S. (2018). Interkulturelles Lernen in der beruflichen Bildung. In I. Gogolin, V. Georgi, M. Krüger-Potratz, D. Lengyel, & U. Sandfuchs (Hrsg.), Handbuch Interkulturelle Pädagogik (S. 354-361). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Eine zentrale Herausforderung der Gesellschaft ist der Umgang mit der Thematik Nachhaltigkeit. Berichte über den Klimawandel und dessen Konsequenzen, eine faire Mitarbeiterentlohnung sowie die Chancengleichheit zeigen die Relevanz dieses Themas. Über den nationalen Aktionsplan wird gerade auch die berufliche Bildung in die Pflicht genommen, Auszubildenden eine nachhaltige Handlungskompetenz zu vermitteln. In verschiedenen Projekten zur Vermittlung der nachhaltigen Gestaltungskompetenz beschäftigen wir uns mit Fragen der Modellierung einer nachhaltigen Gestaltungskompetenz, der Vermittlung sowie der Visualisierung im Rahmen von entsprechenden Assessments nachhaltigen kompetenten Handelns.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

1. Validierung von Kompetenzmodellen der nachhaltigen Gestaltungskompetenz (z.B. über Taxonomiestufen, reale Handlungssituationen, sichtbare Evidenzen)
2. Nachhaltiger Konsum als Teilfacette der nachhaltigen Entwicklung
3. Kluft zwischen Denken und Handeln (z.B. Wirkung von Emotionen auf Lernprozesse, Einstellungsänderungen, Verhaltensänderungen)
4. Evaluation von Aufgaben, Skalen und Testitems
5. Erprobung von Lern-Tools
6. Analyse und Diskussion der ermittelten Bildungsergebnisse

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Balderjahn, I. (2021). Nachhaltiges Management und Konsumentenverhalten. (2. Aufl.). UVK. 10.36198/9783838554914
  • Geiger, S. M., Fischer, D., & Schrader, U. (2018). Measuring What Matters in Sustainable Consumption: An Integrative Framework for the Selection of Relevant Behaviors. Sustainable Development, 26(1), 18-33.
  • Kreuzer, C., Weber, S., Off, M., Hackenberg, T. & Birk, C. (2019). Shedding Light on Realized Sustainable Consumption Behavior and Perceived Barriers of Young Adults for Creating Stimulating Teaching-Learning Situations. Sustainability, 11(2587), 1-18.
  • Melzig, C., Kuhlmeier, W., & Kretschmer, S. (Hrsg.) (2021). Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung. Budrich.
  • Sheeran, P. & Webb, T. L. (2016). The Intention-Behavior Gap. Social and Personality Psychology Compass, 10(9), 503–518.
  • Weber, S., Off, M., Kreuzer, C., & Bley, S. (2022). „What a feeling“ – Emotionale Ansprache von Auszubildenden zur Förderung nachhaltigen Konsumverhaltens. In C. Michaelis & F. Berding (Hrsg.), Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (S. 261-282). wbv.

Von Menschen wird erwartet, dass sie innovativ sind, kreativ denken und zu dringlichen Themen, wie dem Klimawandel oder der Digitalisierung, beitragen. Gerade für solche Themen fehlen angemessene Lösungen. Es werden ökonomische, ökologische und soziale „new-value creation processes“ benötigt im Umgang mit diesen Herausforderungen. Das Wahrnehmen von unternehmerischen Innovationspotenzialen (entrepreneurial opportunities) ist ein Kernelement davon: Opportunities werden wahrgenommen, um neuen Wert (i.S.e. Produkts, Dienstleistung, Prozesses) zu schaffen. Demnach nehmen eine Ausrichtung sowie die Entwicklung von
Entrepreneurship/Intrapreneurship Programmen zur Förderung dieser Fähigkeiten und Fertigkeiten – genauer Opportunity Recognition Kompetenz – eine Schlüsselrolle ein. Eine auf Opportunitiy Recognition ausgerichtete Entrepreneurship Education ist demnach wichtig, um die Menschen auf ihre komplexe und dynamische Rolle im
Arbeitskontext sowie in der Gesellschaft angemessen vorzubereiten.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

1. Messung von Opportunity Recognition (z.B. Hochschulen, Ausbildung)
2. Einflussfaktoren der Opportunity Recognition (u.a. Vorwissen)
3. Was ist Kreativität und wie lässt sich diese messen?
4. Zusammenhang von Kreativität und Opportunity Recognition.
5. Instruktionale Ansätze zur Ausbildung der Opportunity Recognition Kompetenz (z.B. Programme Hochschulen).

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Bacigalupo, M., Kampylis, P., Punie, Y., & Van den Brande, G. (2016). EntreComp: The entrepreneurship competence framework. Publication Office of the European Union. https://ec.europa.eu/jrc/entrecomp%20JRC101581%20EUR%2027939. doi:10.2791/593884.
  • Baggen, Y., Kampen, J. K., Naia, A., Biemans, H. J. A., Lans, T. & Mulder, M. (2018). Development and application of the opportunity identification competence assessment test (oicat) in higher education. Innovations in Education and Teaching International, 55(6), 735-745.
  • GEM (Global Entrepreneurship Monitor) (2025). Global Entrepreneurship Monitor 2024/2025 Global Report: Entrepreneurship Reality Check. London: GEM.
    Hirsha, Å., Nilholmb, C., Romanb, H., Forsbergb, E., & Sundberg, D. (2022). Reviews of teaching methods – which fundamental issues are identified? Education Inquiry, 13(1), 1-20. 10.1080/20004508.2020.1839232
  • Joyce, A., & Paquin, R. L. (2016). The triple layered business model canvas: A tool to design more sustainable business models. Journal of Cleaner Production, 135, 1474–1486.
  • Kreuzer, C. & Weber, S. (2020). Apprentices’ Errors in Intrapreneurship: Findings from a Large-Scale Assessment. Vocations and Learning, 13, 341–366. https://doi.org/10.1007/s12186-020-09241-5
  • Weber, S., Draxler, C., Achtenhagen, F., Bley, S., Wiethe-Körprich, M., Kreuzer, C., & Gürer, C. (2021). Measuring Apprentices‘ Intrapreneurship Competence in Vocational Education and Training (VET): An Interdisciplinary Model-Based Assessment. In E. Kuusisto, M. Ubani, P. Nokelainen & A. Toom (Eds.), Good Teachers for Tomorrow`s Schools-Purpose, Values, and Talents in Education (pp. 257-279). Leiden, Boston: Brill.
  • Hirsha, Å., Nilholmb, C., Romanb, H., Forsbergb, E., & Sundberg, D. (2022). Reviews of teaching methods – which fundamental issues are identified? Education Inquiry, 13(1), 1-20. 10.1080/20004508.2020.1839232

Digitalisierung und künstliche Intelligenz gewinnen im Rahmen der beruflichen Bildung zunehmend an Bedeutung. Die breit diskutierten Schlagwörter wie Industrie 4.0, Arbeit 4.0, Wirtschaft 4.0 und Berufsbildung 4.0 dienen oft als Chiffre für diese Veränderungen. Besonders in der dualen Berufsausbildung entstehen zahlreiche Fragen: In welcher Weise verändern sich kaufmännische Arbeitsplätze durch den Einsatz digitaler Technologien und KI? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Ausbildungsinhalte und Berufsprofile? Welche Kompetenzen – insbesondere digitale und KI-bezogene – müssen verstärkt gefördert werden, um die Anforderungen einer zunehmend automatisierten Arbeitswelt bewältigen zu können? Welche Herausforderungen ergeben sich sowohl für den betrieblichen als auch den schulischen Teil der dualen Berufsausbildung? Gleichzeitig rücken didaktische Fragestellungen in den Fokus: Wie können digitale und KI-gestützte Instrumente genutzt werden, um berufliche Bildungsprozesse sowie die zugehörigen Lehr- und Lernprozesse gezielt und effektiv zu fördern?

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

  1. Herausforderungen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz in der Berufsbildung
  2. Entwicklung und Förderung digitaler und KI-bezogener Kompetenzen
  3. Curriculare Anpassung an digitale und KI-gestützte Erfordernisse
  4. Einsatz digitaler und KI-gestützter Instrumente im berufsschulischen Unterricht
  5. Nutzung von künstlicher Intelligenz in Lehr- und Lernprozessen
  6. Digitale Evaluation, digitales und KI-basiertes Assessment
  7. Assessment mittels künstlicher Intelligenz
  8. Digitalisierung von Arbeitsprozessen und Geschäftsmodellen durch KI
  9. Identifikation beruflicher Anforderungen sowie KI-bezogener Herausforderungen
  10. Adaption der Berufsbildung an digitalisierte und KI-unterstützte Arbeitsprozesse
  11. Digitalisierung und künstliche Intelligenz im betrieblichen Teil der dualen Berufsausbildung

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Annamalai, N., Eltahir, M. E., Zyoud, S. H., Soundrarajan, D., Zakarneh, B. & Salhi, N. R. A. (2023). Exploring English language learning via Chabot: A case study from a self determination theory perspective. Computers And Education Artificial Intelligence, 5. https://doi.org/10.1016/j.caeai.2023.100148
  • Csapó, B., Ainley, J., Bennett, R. E., Latour, T. & Law, N. (2011). Technological Issues for Computer-Based Assessment. In P. Griffin (Hrsg.), Assessment and Teaching of 21st Century Skills (S. 143–230). https://doi.org/10.1007/978-94-007-2324-5_4
  • Knoth, N., Tolzin, A., Janson, A., Leimeister, J.M. (2024). AI literacy and its implications for prompt engineering strategies. Computers and Education: Artificial Intelligence, 6.
  • Kultusministerkonferenz (2016). Strategie der Kultusministerkonferenz "Bildung in der digitalen Welt". Gefunden am 30.01.2019 unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2017/Strategie_neu_2017_datum_1.pdf
  • Schallmo, D. & Rusnjak, A. (2017). Roadmap zur Digitalen Transformation von Geschäftsmodellen. In D.Schallmo, A. Rusnjak, J. Anzengruber, T. Werani & M. Jünger (Hrsg.), Digitale Transformation von Geschäftsmodellen: Grundlagen, Instrumente und Best Practices (S. 1–31). Wiesbaden: Springer Gabler.
  • Thomann, H., Zimmermann, J. & Deutscher, V. (2024). How effective is immersive VR for vocational education? Analyzing knowledge gains and motivational effects. Computers & Education, 220. https://doi.org/10.1016/j.compedu.2024.105127
  • Tate, T. P., Steiss, J., Bailey, D., Graham, S., Moon, Y., Ritchie, D., Tseng, W. & Warschauer, M. (2024). Can AI provide useful holistic essay scoring?. Computers And Education: Artificial Intelligence, 7. https://doi.org/10.1016/j.caeai.2024.100255
  • Wilbers, K. (2018). Industrie 4.0: Digitalisierung als Herausforderung der kaufmännischen Berufsbildung. In D.Buschfeld & M. Cleef (Hrsg.), Vielfalt des Lernens im Rahmen berufsbezogener Standards (S. 29–41). Münster: Waxmann.

Teamarbeit ist ein zentraler Bestandteil moderner Arbeitsprozesse und spielt auch in der beruflichen Bildung eine entscheidende Rolle. Während klassische Teams durch direkte Interaktion und physische Präsenz gekennzeichnet sind, gewinnen virtuelle Teams, die über digitale Kommunikations- und Kollaborationstools zusammenarbeiten, zunehmend an Bedeutung. Beide Teamformen stellen spezifische Anforderungen an die beteiligten Personen, insbesondere im Hinblick auf Kommunikation, Koordination und soziale Interaktion.

In der beruflichen Bildung stellt sich die Frage, wie Teamkompetenzen gezielt gefördert werden können und welche didaktischen Konzepte geeignet sind, um Lernende auf die Arbeit in klassischen und virtuellen Teams vorzubereiten. Zudem sind die Herausforderungen und Chancen beider Teamformen von Interesse, beispielsweise im Hinblick auf Produktivität, Teamdynamik und individuelle Lernprozesse.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

  • Entwicklung und Förderung von Teamkompetenzen in der beruflichen Bildung
  • Lernprozesse und Zusammenarbeit in klassischen und virtuellen Teams
  • Einfluss digitaler Tools auf Kommunikation, Zusammenarbeit und Teameffektivität
  • Führung und Koordination in klassischen und virtuellen Teams
  • Herausforderungen und Chancen der Teamarbeit in hybriden Arbeitsumgebungen
  • Gestaltung didaktischer Konzepte zur Förderung effektiver Teamarbeit in der beruflichen Bildung

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Bünnagel, W., & Tarnowska, B. T. (2023). Innovative Teamarbeit: Wie Teambildung und Teamentwicklung in Zeiten von New Work gelingen können. Haufe. https://doi.org/10.34157/978-3-648-17329-9
  • Hiller, F., & Zarnow, S. (2024). Fostering Innovative Learning and Satisfaction in Virtual Teamwork: Shedding Light on Apprentices. International Journal for Research in Vocational Education and Training, 11(2), 171–199. https://doi.org/10.13152/IJRVET.11.2.2
  • Rice-Bailey, T., & Chong, F. (2023). Interpersonal Skills for Group Collaboration: Creating High-Performance Teams in the Classroom and the Workplace. Routledge. https://doi.org/10.4324/9781003285571
  • Dulebohn, J. H., & Hoch, J. E. (2017). Virtual teams in organizations. Human Resource Management Review, 27(4), 569–574. https://doi.org/10.1016/j.hrmr.2016.12.004
  • Fajen, A. (2018). Erfolgreiche Führung multikultureller virtueller Teams: Wie Führungskräfte neuartige Herausforderungen meistern. (1. ed.). Springer Fachmedien Wiesbaden. 10.1007/978-3-658-23268-9
  • Kauffeld, S., Handke, L., & Straube, J. (2016). Verteilt und doch verbunden: Virtuelle Teamarbeit. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO), 47(1), 43–51. 10.1007/s11612-016-0308-8
  • Zander, L., Mockaitis, A. I., & Butler, C. L. (2012). Leading global teams. Journal of World Business, 47(4), 592–603. https://doi.org/10.1016/j.jwb.2012.01.012

Die Bildungsökonomie befasst sich mit den wirtschaftlichen Aspekten von Bildungsinvestitionen, Bildungsrenditen und der Funktionsweise von Bildungssystemen. Dabei stehen die institutionellen Rahmenbedingungen und politischen Entscheidungen im Vordergrund, die insbesondere die berufliche Aus- und Weiterbildung beeinflussen. Institutionelle Akteure wie Gewerkschaften, Betriebsräte, Arbeitgeberverbände und der Staat spielen in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Ein zentraler Aspekt ist die Frage, wie politische und institutionelle Maßnahmen zur Förderung von Bildungsprogrammen und -investitionen die Struktur von Arbeits- und Ausbildungsmärkten sowie die soziale Mobilität beeinflussen. Darüber hinaus sind der technologische Wandel und die Digitalisierung wichtige Faktoren, da sie sowohl die Wirtschaftlichkeit von Ausbildungssystemen als auch die Ausgestaltung der politischen und institutionellen Rahmenbedingungen verändern.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

  • Ökonomische Analyse von Ausbildungsinvestitionen: Die Auswirkungen von Investitionen in berufliche Bildung auf die Produktivität, Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen sowie Bildungsrenditen für Individuen und die Gesellschaft.
  • Institutionelle Rahmenbedingungen für die Ausbildung: Wie Institutionen wie Gewerkschaften, Betriebsräte und die Sozialpartnerschaft das System der Berufsbildung beeinflussen und welche politischen Maßnahmen die Effektivität, Effizienz und Chancengleichheit fördern können.
  • Effekte der Bildung auf den Arbeitsmarkt: Die Verbindung zwischen der Qualifikation von Arbeitskräften durch berufliche Ausbildung und den Anforderungen des Arbeitsmarkts sowie die politische Steuerung dieses Prozesses.
  • Digitale Transformation / Künstliche Intelligenz: Die ökonomischen und institutionellen Herausforderungen, die die digitale Transformation für die Gestaltung der Berufsbildung stellt, und wie politisch gesteuerte Maßnahmen die Anpassung an diese Veränderungen unterstützen können.
  • Vergleich von Bildungssystemen: Der ökonomische Nutzen unterschiedlicher Ausbildungsmodelle (z. B. duale Ausbildung in Deutschland versus schulische Ausbildung in anderen Ländern) und die Rolle institutioneller Akteure bei deren Umsetzung.
  • Politische Maßnahmen zur Bildungsförderung: Wie politische Entscheidungen und institutionelle Veränderungen die langfristige ökonomische Entwicklung durch Investitionen in Ausbildung und Weiterbildung beeinflussen.

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Bellmann, L. & Leber, U. (2019). Bildungsökonomik. De Gruyter Oldenbourg.
  • Mokyr, J., Prak, M., & Wallis, P. (2020). The economics of apprenticeship. Apprenticeship in early modern Europe. Cambridge University Press, 20-43.
  • Muehlemann, S. (2025). Supply and Demand Shocks in Apprenticeship Markets and the Role of Institutions. In: Róbert, P. & Saar, E. (eds.). Handbook on Education and the Labour Market. Edward Elgar Publishing.
  • Muehlemann, S. (2019). Measuring performance in vocational education and training and the employer’s decision to invest in workplace training. In: Unwin, L. & Guile, D. (eds). Wiley Handbook on Vocational Education and Training, 187-206. Hoboken, Wiley Blackwell.
  • Muehlemann, S. & Wolter S. C. (2020). The Economics of Vocational Training. In: Bradley, S. & Green, C. (eds.). Economics of Education. 2nd Edition. Academic Press.
  • Muehlemann, S. & Wolter, S. C. (2021). Business Cycles and Apprenticeships. Oxford Research Encyclopedia Of Economics And Finance. https://doi.org/10.1093/acrefore/9780190625979.013.655

Das Themenfeld Lernkultur/Lernklima untersucht die sozialen, emotionalen und strukturellen Bedingungen, die Lernprozesse in Bildungseinrichtungen, Unternehmen oder informellen Kontexten prägen. Es umfasst die Werte, Normen und Einstellungen, die Lernen fördern oder hemmen, sowie die Gestaltung von Lernumgebungen, die individuelles und kollektives Lernen begünstigen. Eine positive Lernkultur zeichnet sich durch Offenheit, Fehlerfreundlichkeit, Kooperation und Reflexion aus, während ein unterstützendes Lernklima psychologische Sicherheit, Motivation und Engagement der Lernenden stärkt. Ziel ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die nachhaltige Kompetenzentwicklung und persönliches Wachstum ermöglichen.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

  1. Soziale Dynamik: Beziehungen zwischen Lernenden und Lehrenden, Gruppendynamik, Peer-Learning.
  2. Emotionale Faktoren: Motivation, Wohlbefinden, psychologische Sicherheit, Umgang mit Fehlern.
  3. Organisatorische Bedingungen: Führung, Strukturen, Ressourcen und organisatorische Unterstützung für Lernen.
  4. Kulturelle Aspekte: Werte, Normen und Diversität in Lernkontexten.
  5. Didaktik und Methodik: Gestaltung von Lernprozessen, Einsatz von Technologien und innovativen Lehrmethoden.
  6. Individuelle Perspektiven: Persönliche Lernstrategien, Selbstregulation und Lernbereitschaft.
  7. Feedback und Reflexion: Rückmeldeschleifen, Selbst- und Fremdevaluation zur Förderung des Lernfortschritts.
  8. Raumgestaltung: Physische und virtuelle Lernräume und ihre Wirkung auf das Lernverhalten.
  9. Einfluss von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz: Rolle von E-Learning, hybriden Formaten und digitalen Lernplattformen.
  10. Gesellschaftlicher Kontext: Bildungspolitische Rahmenbedingungen, soziale Ungleichheit und Zugangschancen.

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Foelsing, J., & Schmitz, A. (2021). New Work braucht New Learning: Eine Perspektivreise durch die Transformation unserer Organisations- und Lernwelten. Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32758-3
  • Islam, T., Khan, M. M. & Bukhari, F. H. (2016). The role of organizational learning culture and psychological empowerment in reducing turnover intention and enhancing citizenship behavior. The Learning Organization, 23(2/3), 156–169. https://doi.org/10.1108/tlo-10-2015-0057
  • Rummler, K. (2014). Lernräume gestalten - Bildungskontexte vielfältig denken. Waxmann.
  • Seufert, S., Hasanbegovic, J., & Euler, D. (2007). Mehrwert für das Bildungsmanagement durch nachhaltige Lernkulturen. Universität St. Gallen.

Das Themenfeld beinhaltet zentrale Aspekte der strategischen Planung und Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmen für Beschäftigte in Unternehmen. Es fokussiert sich auf die Gestaltung von Lernprozessen, die Förderung individueller und kollektiver Fähigkeiten sowie die Evaluation von Weiterbildungsmaßnahmen. Weitere Themen umfassen die Nutzung von Technologie zur Unterstützung der Weiterbildung, die Entwicklung von Führungskompetenzen und das Lernen im Team. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Auswirkungen von Personalentwicklungsmaßnahmen auf die Innovationsfähigkeit und die Produktivität von Unternehmen.

Facetten dieser Thematik sind u.a.:

  • Technologiebasierte Weiterbildungsmethoden und deren Einsatz in der modernen Personalentwicklung: Die Integration neuer Technologien, wie Augmented Reality, Virtual Reality und KI-gestützte Lernmethoden, E-Learning und M-Learning, um die Effektivität von Trainingsprogrammen zu steigern und den Zugang zu Lernressourcen zu erleichtern.
  • Lernen im Team und die Förderung von Teamfähigkeit in Unternehmen: Dies umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen, die Zusammenarbeit und Kommunikation in Teams zu verbessern, um eine höhere Effizienz und Innovation innerhalb des Unternehmens zu fördern.
  • Entwicklung von Führungskompetenzen und deren Auswirkungen auf die Führungseffektivität: Die gezielte Förderung von Führungskräften durch Coaching, Mentoring und spezielle Ausbildungsprogramme, um die Fähigkeit zu strategischer Führung, Motivation und Entscheidungsfindung in Unternehmen und Bildungsinstitutionen zu verbessern.
  • Einfluss von Aus- und Weiterbildung auf Innovationsprozesse und Unternehmenswachstum: Hierbei wird untersucht, wie kontinuierliche Weiterbildung von Mitarbeitern als Katalysator für Innovationen und Unternehmenswachstum dienen kann, indem sie neue Ideen und Technologien in die Organisation einbringt.
  • Coaching und Mentoring als Personalentwicklungsinstrumente: Der Einsatz von Coaching und Mentoring, um die persönliche und berufliche Entwicklung von Mitarbeitern zu fördern, sowie deren Einfluss auf die Leistungssteigerung und Karriereentwicklung.
  • Wirksamkeit von betrieblicher und außerbetrieblicher Weiterbildung: Eine Betrachtung der Unterschiede und ergänzenden Aspekte zwischen internen und externen Weiterbildungsmaßnahmen und deren Einfluss auf die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter.
  • Kompetenzanforderungen beim Einsatz von KI im Betrieb: Die Identifikation und Entwicklung von Fähigkeiten, die notwendig sind, um künstliche Intelligenz erfolgreich in Arbeitsprozesse zu integrieren und Mitarbeiter für die Arbeit mit modernen KI-Technologien zu qualifizieren.
  • Integration von KI in der Personalentwicklung: Die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Analyse von Mitarbeiterkompetenzen, der Personalauswahl und dem individuellen Lernmanagement, um personalisierte und effizientere Entwicklungsmaßnahmen zu gestalten.

Ausgewählte Einstiegsliteratur:

  • Acemoglu, D., & Restrepo, P. (2019). Automation and new tasks: how technology displaces and reinstates labor. Journal of Economic Perspectives, 33(2), 3-30.
  • Autor, D. (2024). Applying AI to rebuild middle class jobs. National Bureau of Economic Research NBER Working Paper No. 32140.
  • Autor, D., Chin, C., Salomons, A., and Seegmiller, B. (2024). New frontiers: The origins and content of new work, 1940–2018. The Quarterly Journal of Economics, 139(3), 1399–1465.
  • Ford, J. K. (2020). Learning in organizations: An evidence-based approach. Routledge.
  • Noe, R. A. (2019). Employee Training and Development. McGraw Hill. 8th Ed.

Mögliche Datenquellen für empirische Masterarbeiten:

  • BIBB-Betriebspanel zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung
  • Kompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich (PIAAC)
  • European skills and jobs survey (ESJS)
  • Nationales Bildungspanel (NEPS)
  • Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)