Culture eats strategy for breakfast

Markus Schmidt, ehemaliger Vorstand des Geschäftsbereichs Automotive Electronics der Robert Bosch GmbH und Gründer der Unternehmensberatung QSID Digital Advisory, besuchte am 4.7.2023 die Vorlesung „International Human Resource Management“.

In seinem Vortrag beleuchtete er aktuelle Herausforderungen in der Geschäftswelt aus Sicht des Topmanagements. Dabei betonte er drei Megatrends, die viele Unternehmen dazu zwingen, ihre Geschäftsmodelle dynamisch zu transformieren: Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Europäische Unternehmen stehen dabei in einem starken Wettbewerb mit ihren US-amerikanischen und chinesischen Konkurrenten. Allerdings wird der notwendige Wandel oft durch die traditionelle Unternehmenskultur gebremst. Selbst sorgfältig konzipierte Transformationsstrategien scheitern häufig, da für ihren Erfolg nicht nur "harte" Organisationsfaktoren, sondern zunehmend auch „weiche“ kulturelle Faktoren entscheidend sind.

Aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung zog Schmidt das Fazit: „Culture eats strategy for breakfast“. Daraus leitete Markus Schmidt neue Anforderungen für globale Führungskräfte ab. Um eine effektive Innovationskultur zu schaffen, müssen Führungskräfte toleranter gegenüber Fehlern sein, häufiges Feedback geben und einholen sowie Vertrauen zu ihren Mitarbeitern aufbauen. In einer immer dynamischeren und komplexeren „Welt der Widersprüche“ ist es wichtig, Mitarbeitern aus aller Welt Orientierung zu geben. Dafür müssen sich Führungskräfte nicht nur auf messbare Kennzahlen fokussieren, sondern auch effektiv interkulturell kommunizieren. Dies erfordert nicht nur die Bereitschaft, sich auf jeden Einzelnen einzulassen, sondern auch eine gefestigte Persönlichkeit.

In diesem Zusammenhang gab Schmidt den Studierenden eine denkwürdige Botschaft mit auf den Weg: „Strebt nicht ins Topmanagement für mehr Status und Geld! Geht diesen Weg nur, wenn ihr wirklich gerne mit Menschen arbeitet.“