100 Tage im Amt - Interview mit Dekan Prof. Dr. Christian Hofmann
04.04.2024
Seit etwas mehr als 100 Tage ist Prof. Dr. Christian Hofmann nun als Dekan im Amt. Wir wollten wissen, was in dieser Zeit bereits angegangen wurde und was er für die Munich School of Management noch auf den Weg bringen möchte.
Seit etwas mehr als 100 Tage ist Prof. Dr. Christian Hofmann nun als Dekan im Amt. Wir wollten wissen, was in dieser Zeit bereits angegangen wurde und was er für die Munich School of Management noch auf den Weg bringen möchte. Was ist ihm in der Zusammenarbeit wichtig? Dekan Prof. Dr. Christian Hofmann stand uns hierzu Rede und Antwort.
1. Herr Hofmann, wie war Ihr Start im Amt des Dekans?
Die großartige Unterstützung, die ich von so vielen Seiten erhalten habe, hat mir den Start leicht gemacht.
2. Beschreiben Sie die SOM in drei Worten.
Vielfältig – Innovativ – Erfolgreich.
3. Was war die größte Herausforderung in den letzten 100 Tagen?
Die zahlreichen und vielfältigen Aufgaben des Dekanats mit meinen Lehrverpflichtungen, meinen Forschungsteams und meiner Familie in Einklang zu bringen.
4. Was war der bisher aufregendste Termin?
Im Rahmen der akademischen Abschlussfeier die Studierenden -- unsere neuen Alumni -- und deren Angehörige und Freunde in der großen Aula zu begrüßen. Der festliche Rahmen, die glücklichen und zufriedenen Gesichter der Studierenden und die stolzen Blicke der Angehörigen … das ist schon eine ganz besondere Veranstaltung.
5. Was liegt momentan ganz oben auf Ihrem Schreibtisch?
Eine zu begutachtende Dissertation. Und ganz viel darunter.
6. Was haben Sie in den letzten 100 Tagen bereits angeschoben?
Wir haben viel Zeit in die Planung der 50-Jahrfeier der Fakultät in diesem Jahr gesteckt: Ein Fakultätsbetriebsausflug (nun am 5. März), ein Begegnungstag inklusive Sommerfest am 28. Juni und ein wissenschaftliches Symposium am 28. November – da mussten und müssen viele Leitplanken gesetzt, aber auch Details entschieden werden. Dazu die Modernisierung unseres Sitzungssaals, das Einrichten einer Ethikkommission an der Fakultät, die Fokussierung auf das Thema Nachhaltigkeit in vielen Bereichen … es sind viele kleinere und größere Initiativen und Aktivitäten, die angestoßen wurden.
7. Was war bis jetzt Ihr wichtigstes Learning?
Die Zeitplanung für Sitzungen sollte nicht zu ambitioniert sein. Oft dauern Diskussionen länger als erwartet.
8. Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Fakultät wichtig?
Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung der jeweiligen Tätigkeiten und ein vertrauensvolles Miteinander. Für mich geht es darum, was wir als Fakultät gemeinsam erreichen können. Und am Ende profitieren wir dann alle davon, wenn das Licht der SOM noch etwas heller erstrahlt.
9. Was motiviert Sie?
An einer Eliteuniversität gemeinsam mit hochmotivierten Menschen arbeiten zu dürfen.
10. Welche Ihrer Eigenschaften hilft Ihnen bei Ihrer Arbeit als Dekan am meisten?
Ich schätze es sehr, in Teams zu arbeiten und strategische Impulse zu setzen. Und damit profitiere ich definitiv von den wunderbaren Teams, die wir an vielen Stellen der SOM haben.
11. Hundert Tage sind ja nur ein Bruchteil der gesamten Amtszeit. Was haben Sie sich für die kommenden anderthalb Jahre strategisch und inhaltlich vorgenommen, damit die SOM zukunftsfähig bleibt?
Ich möchte den Fokus noch stärker auf das Thema Nachhaltigkeit lenken. Ökologische Nachhaltigkeit ist mir seit Jahren ein ausgesprochen großes persönliches Anliegen. Allerdings sind unsere Möglichkeiten als Fakultät hier begrenzt, da wir zum Beispiel nicht einfach Fotovoltaikanlagen auf unseren Gebäuden installieren können. Im Gegensatz dazu können wir die soziale Nachhaltigkeit beeinflussen. Dabei stellt sich z.B. die Frage, wie wir eine gesunde Arbeits- und Lernumgebung schaffen können, um Gesundheitsressourcen zu stärken und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit für unsere Forschenden, das wissenschaftsunterstützende Personal sowie unsere Studierenden zu ermöglichen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sozial nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen dazu beitragen kann, die Freude jedes Einzelnen, Teil unserer Fakultät zu sein, zu fördern und ein inspirierendes und wertschätzendes Miteinander zu schaffen. Dadurch wird unsere Fakultät als Ganzes noch attraktiver für Forschende, Mitarbeitende und Studierende.
12. Was erwarten Sie als größte Herausforderung in Ihrer Amtszeit?
Ich sehe derzeit keine Herausforderungen von außen, die wir nicht meistern könnten. Das gilt zum Beispiel auch für alle Fragen rund um ChatGPT. Zudem sind wir intern top aufgestellt und arbeiten nach meinem Eindruck auf allen Ebenen sehr konstruktiv zusammen. Daher komme ich wohl wieder auf meine Antwort zur Frage 3 zurück.
13. Wenn Ihre Amtszeit in knapp zwei Jahren endet: Welcher Wunsch sollte bis dahin in Erfüllung gegangen sein?
Dass wir das Gemeinsame und uns Verbindende an der Fakultät noch etwas mehr vorangebracht haben.
Und zum Abschluss noch ein paar persönliche Fragen, damit wir Sie besser kennenlernen:
14. Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie morgens an Ihren Arbeitsplatz kommen?
Die Berge aus meinem Fenster im fünften Stock zu sehen. Und mein tolles und hoch motiviertes Team zu treffen.
15. Trinken Sie lieber Kaffee oder Tee?
Eindeutig Kaffee.
16. An welchem Ort in der Uni verbringen Sie am liebsten Ihre Zeit?
Im K43 – das gehört ja fast zur Uni.
17. Haben Sie ein heimliches Laster?
Eines …? Und die sollen auch geheim bleiben. ??
18. Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
Am Wochenende auch mal abzuschalten.
19. Was tun Sie, um Stress in den Griff zu bekommen?
Ich muss mich bewegen, beim Fahrradfahren, Joggen, Skitourengehen, Wandern oder Bergsteigen. Stillsitzen ist nicht wirklich meine Stärke, außer wenn ich über meinen Forschungsprojekten brüte.
20. Was wollten Sie als Kind werden?
Astronaut.
Vielen Dank, Herr Prof. Hofmann, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.